BEETHOVEN

Unsterblichkeit

für Fortgeschrittene


Beethoven kann nicht sterben.


Wer, wenn nicht er, Beethoven, soll die Musik der Zukunft schreiben? Die Musik der Freiheit und des neuen Menschen?

Er fasst einen Entschluss: Eine Komponiermaschine muss her; eine, die in der Lage ist, seine Arbeit fortzusetzen. Und es gibt nur einen, der der Aufgabe gewachsen ist, diese Beethovenmaschine zu bauen: Johann Nepomuk Mälzel, kaiserlich musikalischer Hofkammermaschinist, Erfinder des Metronoms und verschiedener Musikautomaten.

An Beethovens Sterbebett entspinnt sich ein Dialog über Fragen, die noch heute aktuell sind: über die Freiheit, über die Gefahren der Moderne, über die Ersetzbarkeit des Menschen durch Maschinen, über Europa – sowie über den Preis der Liebe, die Kosten der Einsamkeit und die Sehnsucht der Ichlinge.  

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Violinsonaten von Beethoven

op. 24, op. 12/2, op.30/2, op.96


und eine Erzählung


über Europa,

Wir befinden uns im Jahr 1827. Die französische Revolution ist fast 40 Jahre alt. Der Versuch der Menschheit, ihr Schicksal endlich selbst in die Hand zu nehmen, ist vorerst gescheitert. Metternich regiert halb Europa mit harter Hand und achtet peinlich darauf, daß der einmal geträumte Traum von der Freiheit das bleibt, was er immer war: ein Traum.


die Zumutungen der Moderne,

»Eine Beethovenmaschine hat der Herr Beethoven ganz bestimmt nicht bestellt. Fahren Sie nach Italien, da wohnt der Herr Rossini; dem könnte so eine Beethovenmaschine nicht schaden. Aber wir brauchen so etwas nicht!«


die Erfindung des Ich,

 »Odysseus hat sich »Niemand« genannt, als er den Zyklopen besiegte. Er wollte dem besiegten Riesen und der ganzen Welt sagen: »Seht her, was ich bin, bin ich nur durch meine Taten!« Mälzel, ich will die Musik des neuen Odysseus schreiben, eine Musik, die »ich« sagen kann. Eine Musik, die frei ist von jeglicher Mode und von allen Zwängen.«


Sonaten und Dampfmaschinen,

»Da stand kein nützlicher Apparat vor mir – da stand ein böser Gott. Denken Sie an meine Worte, Mälzel, die Dampfmaschinen werden die neuen Götter werden, und wir ihre Untertanen. Aber wir werden es lange nicht merken; wir, die Untertanen, werden glauben, wir seien die Herren – bis es zu spät ist.«


die  Wurzeln der Romantik,

»Ich lasse mir lieber von einem schlecht gekleideten Mann die Wahrheit sagen, als mir von einem feinen Herrn einen Bären aufbinden zu lassen. Das ist es: Wir brauchen eine Musik, die schlecht gekleidet ist – oder nein: Sie soll überhaupt nicht angezogen sein. Sie soll nackt sein und unschuldig wie ein Säugling und dabei so weise wie eine alte Frau.«


den Preis der Freiheit,

»Meine Überhöhung durch eine Maschine … bedeutet gleichzeitig … meine Erniedrigung. Was wird nur von mir bleiben?«

Wein und Kaffee

»Wer es Prometheus gleichtun will, darf auf seine Leber keine Rücksicht nehmen. Prost!«


und über die Sehnsucht der Ichlinge

»Mälzel, Sie gucken so bewegt. Lassen Sie das! Ich wünsche nicht, dass Sie mir sympathisch werden.«

Werke

Ludwig van Beethoven, Sonaten für Klavier und Violine:


Sonate F-dur op.24 (»Frühlingssonate«, 1. Satz)

Sonate A-dur op.12/2

Sonate c-moll op.30/2

Sonate G-dur op. 96


Dauer

ca. 100 Minuten plus Pause

Kurzfassungen möglich

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Nächtlicher Besuch

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